Ist das nicht gefährlich?
„Es gibt keinen gefahrlosen Umgang mit dem Feuer, es gibt nur einen verantwortungsbewussten!“
Die Anwesenheit der scheinbar allgegenwärtigen Gefahr hat ihren pädagogischen Wert. Durch das
im Hinterkopf ständig anklopfende Wissen um die möglichen Gefahren im Umgang mit dem Feuer,
sind die einzelnen Teilnehmenden sowie die ganze Gruppe hoch konzentriert und mahnen sich
gegenseitig zur Vorsicht. Denn wer will sich schon gerne verbrennen? Gesteigerte Selbstverantwortung ist eine große Chance bei Tätigkeiten, die mit Risiko verbunden sind: Die Sinne werden geschärft und damit erhöhen sich die Lernchancen. Erfahrungen – Erfolg und Misserfolg – sind notwendig für den gesamten Entwicklungsverlauf eines Kindes. Ein erhöhtes Maß an Gefahren verbunden mit einer Steigerung der Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, bewirkt bei Menschen eine Steigerung des Risikobewusstseins und führt somit auch zu mehr Sicherheit.
Der Umgang mit dem Element Feuer hat neben dem Erlernen der Feuerkompetenz noch weitere
positive Effekte. Oft sind es die scheinbar schwächsten Mitglieder der Gruppe, die die größten Herausforderungen meistern. Dies steigert ihr Selbstbewusstsein und ihre Akzeptanz in der Gruppe. Durch die Erarbeitung von notwendigen Regeln kommt es zu einer Stärkung des Gruppengefühls und der gegenseitigen Achtsamkeit. Einen gemeinsame Gefahrenanalyse lenkt die Aufmerksamkeit auf die einzelnen Teilnehmenden (Kleidung, Fähigkeiten) sowie auf die Umgebung (Wind, Bäume, Untergrund).
Werden die Kinder dadurch nicht zu Pyromanen?
Wenn ein Kind durch eines unserer Angebote „Feuer fängt“, mit „Feuer und Flamme“ dabei ist, dann sollten wir das erst einmal positiv bewerten. Wir legen einen hohen Stellenwert darauf deutlich zu machen, dass die Arbeit mit Feuer immer nur möglich ist, wenn notwendige Sicherheitsvorkehrungen ergriffen werden und/oder Erwachsene dabei sind. Sehr wahrscheinlich ist es, dass sich durch die feuerpädagogische Arbeit das Risikobewusstsein des Kindes erhöht und es zum Leidwesen unvorsichtiger Erwachsener nun beim Grillen darauf besteht, dass man dazu einen Eimer Wasser parat haben sollte. Ein Feuerverbot bei Kindern hingegen führt zu dem häufigen Phänomen, dass sie heimlich und unkontrolliert kokeln. Unfälle sind dann erst recht vorprogrammiert. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Unfallstatistik weltweit Ertrinken als häufigste Todesursache bei heranwachsenden Jungen aufführt, ziehen wir daraus auch nicht die Schlussfolgerung den Schwimmunterricht zu verbieten. Denn Schwimmen lernt man nur im Wasser und Feuerkompetenz nur im Umgang mit Feuer.
Muss man das anmelden?
Der Umgang mit offenem Feuer muss in der Regel angemeldet bzw. bei der Feuerwehr angezeigt werden. Eventuell ist in Bildungseinrichtungen der pädagogische Umgang mit Feuer über die
Lehrmittelfreiheit gedeckt. Bitte sprecht in jedem Fall mit dem örtlichen Hausmeister und/oder
Brandschutzbeauftragten der Einrichtung. Wir stellen Euch die Informationen zu unseren Sicherheitsvorkehrungen gerne zu Verfügung. Im Anmeldeverfahren gibt es von Seiten der Ämter
(Ordnungsamt) leider regional und kommunal sehr unterschiedliche Regelungen, so dass wir hier
pauschal keine konkreten Antworten geben können. Wir stehen euch aber gerne für Fragen und
Hilfestellungen zur Verfügung.
Brauche ich eine zusätzliche Versicherung?
Der Feuerpädagogik e.V. verfügt über einen spezielle Haftpflichtversicherung für die pädagogische
Arbeit mit Feuer. Ihr braucht keine extra Versicherung für unsere Aktivitäten rund um das Feuer
abzuschließen. Andere obligatorische Versicherungen der Jugendarbeit müssen von der jeweiligen
Institution geführt werden.
Kommt Ihr auch nach XY?
Wir kommen so ziemlich überall hin, egal ob Nordsee, Alpen oder Nachbarländer, wenn Ihr die
Fahrtkosten tragt. Unser Hauptstandort ist in Dortmund; es gibt jedoch ein großes Netzwerk an
Feuerpädagog*innen in Deutschland und im Umland.
Geht das auch für unsere Kinder (Alter)?
Unsere Workshops stehen allen Menschen ab 2 Jahren offen. Die Module werden entsprechend der Zielgruppe angepasst (sofern das möglich ist). In den jeweiligen Modulbeschreibungen ist vermerkt für welches Alter das Modul geeignet ist oder ob es andere Sachen zu beachten gilt. Grundlegende motorische Fähigkeiten sollten vorhanden sein oder mit Hilfe einer persönlichen Assistenz durchführbar sein. Im Zweifel wendet Euch an uns und fragt nach.
Was passiert bei Regen?
Wenn es vor Ort keine Möglichkeit gibt sich unterzustellen, können wir Pavillons mitbringen. Unter
einem weitläufigen Vordach (Schule, Sporthalle) können auch körpernahe Feuerübungen ausgeübt
werden. Bei leichtem Regen können die Aktionen in der Regel, bei passender Kleidung, auch unter
freiem Himmel stattfinden.